Freitag, 19.04.2024

Keuchhusten bei Erwachsenen – häufig als Erkältungshusten verkannt

Okt10,2016

Pertussis, der schlimme Husten, wird von Erwachsenen einer hartnäckigen Erkältung oder Bronchitis zugeschrieben. Doch stellen HNO-Ärzte häufig die Diagnose: Keuchhusten. Eine Impfung schützt dagegen.

Bild„Erkältungen werden immer hartnäckiger“, meinen die Betroffenen – belegen lässt sich das nicht. Immer häufiger wird aber bei Erwachsenen die Diagnose Keuchhusten gestellt. 70 Prozent der Erkrankten sind über 20 Jahre alt, nur 1 Prozent erkrankt im ersten Lebensjahr. Seit 2013 gibt es die Meldepflicht für Keuchhusten und es wurden im vergangenen Jahr 9.121 Fälle erfasst. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Studien zeigen, dass auf einen gemeldeten Fall 83 ungemeldete Fälle kommen. Das mag daran liegen, dass viele Erkrankte gar nicht zum Arzt gehen bzw. der Husten nicht als Keuchhusten erkannt wird.

In den kalten Monaten – etwa von Oktober bis März – leiden viele unter langanhaltenden Erkältungen. Etliche Patienten sind der Ansicht, dass die Erreger immer „aggressiver“ werden. Dabei hat sich an der Ausprägung von Erkältungen seit Jahrzehnten nichts geändert. Immer häufiger stellen HNO-Ärzte jedoch die Diagnose: Keuchhusten – und zwar bei Erwachsenen.

Damit ist Keuchhusten schon lange keine Kinderkrankheit mehr, denn inzwischen leiden immer häufiger Erwachsene daran. Das Durchschnittsalter der durch das Bakterium Bordetella pertussis Erkrankten beträgt 42 Jahre – noch vor 18 Jahren lautete es 15 Jahre.

Die Betroffenen husten über Wochen oder sogar Monate. Daher kommt auch der volkstümliche Name des Keuchhustens: 100-Tage-Husten. Erkrankte sind zudem mindestens 3 Wochen lang ansteckend und infizieren in dieser Zeit durchschnittlich 17 weitere Personen.

Insbesondere unter den Erwachsenen ist die Quote der Auffrischungen denkbar schlecht. Sie beträgt nur 7,6 Prozent. Dabei sollte eine einmalige Auffrischung – zusammen mit der nächsten anstehenden Tetanus- und Diphtherie-Impfung – kein Problem sein. Viele Erwachsene nutzen auch den kostenlosen „Check-up 35“ der gesetzlichen Krankenkassen, um sich alle zwei Jahre auf „Herz und Nieren“ untersuchen zu lassen. Im Rahmen dieser Vorsorgemaßnahme kann man auch den Impfpass vorlegen und fehlende Impfungen und Auffrischungen gleich mit erledigen.

Für Erwachsene ist der hartnäckige Keuchhusten manchmal qualvoll, oft aber nur lästig. Es können jedoch auch Nebenwirkungen auftreten wie beispielsweise Gewichtsverlust, Atempausen, Erbrechen bis hin zu Schlafstörungen, Inkontinenz oder gar Rippenbrüche.

Für Babys ist der hoch ansteckende Keuchhusten aber gefährlich! Sie können eine Lungenentzündung bekommen oder Krämpfe, die epileptischen Anfällen ähneln. Schlimmstenfalls kann es zu Atemnot und Atemstillstand kommen, der im Verdacht steht, den plötzlichen Kindstod zu verursachen. Wissenschaftler der Charité, Berlin haben übrigens einen Zusammenhang zwischen Keuchhusten-Impfung und plötzlichem Kindstod festgestellt: je besser die Impfquote, desto niedriger die Häufigkeit der Sterbefälle.

Da Babys erst nach dem vollendeten zweiten Lebensmonat geimpft werden können, ist es umso wichtiger, dass alle Kontaktpersonen gegen Keuchhusten geschützt sind: Eltern, Geschwister, Großeltern, Tanten, Onkel, Tagesmütter und, und, und. So wird verhindert, dass sie zur Ansteckungsquelle der noch Ungeimpften werden können.

Frauen im gebärfähigen Alter mit Kinderwunsch sollten sich schon vor einer geplanten Schwangerschaft schützen lassen. Das empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut) ebenso wie die Impfung aller Erwachsenen.

Wer mehr wissen will über Krankheiten, die durch Impfung leicht verhindert werden könnten, kann sich unter http://www.impfen.de ausführlich informieren.

Auch ein kleiner Film auf YouTube informiert auf unterhaltsame Art über die Ansteckungsgefahr, über die Symptome , über mögliche Komplikationen der Pertussis-Infektion und über den Schutz vor Keuchhusten.
Die Adresse: https://www.youtube.com/watch?v=39X5MDci1IU

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Wichtig zu wissen:

Folgt man den Vereinten Nationen, dann sind Schutzimpfungen neben dem Zugang zu medizinischer Grundversorgung und sauberem Wasser der wichtigste Grund für den Rückgang der Säuglingssterblichkeit, die Zunahme der Lebenserwartung und den Rückgang vieler übertragbarer Krankheiten. Tatsächlich gibt es in der Wissenschaft keinen Zweifel daran, dass Schutzimpfungen zu den sichersten und wirksamsten Vorsorgemaßnahmen gehören, über die die Medizin heute verfügt. Dabei schützen die meisten Impfungen nicht nur das geimpfte Individuum selbst. Bei genügend hoher Beteiligung können Ausbrüche impfpräventabler Krankheiten verhindert werden, weil in der Bevölkerung zu wenige empfängliche Personen vorhanden sind („Herdenimmunität“). Dann leben auch diejenigen, die nicht geimpft werden können, im Schutz der geimpften Mehrheit. Mehr Infos: http://www.rki.de

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